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Fotoausstellung: Die Lage der jesidischen Vertriebenen im Nordirak

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Ein Junge klettert über einen hohen Zaun © Malte Meil ​/​ TU Dortmund

Eine große Zahl Jesid*innen, die bereits 2014 aus ihrer Heimat vertrieben wurden, lebt gezwungenermaßen noch immer in sogenannten IDP-Camps im Nordirak. Die Lager sind im Lauf der Zeit zu dauerhaften Wohnstätten geworden. Ein studentisches Projekt der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund beschäftigt sich aus städtebaulicher und regionalplanerischer Sichtweise mit den Camps.

Die Lage der jesidischen Vertriebenen im Nordirak
Ausstellung vom 15.5. bis 23.6.2023

Am 15. Mai 2023 um 15 Uhr wird die Ausstellung zur Lage der jesidischen Vertriebenen im Nordirak im Foyer der Universitätsbibliothek eröffnet. Im Rahmen der Fotoausstellung werden Bilder aus den IDP (internally displaced persons)-Camps im Bezirk Duhok in Kurdistan Irak ausgestellt. Die Bilder sind durch ein Studierenden-Projekt der Fakultät Raumplanung im Zuge einer Exkursion in den Nordirak entstanden.

Dieses studentische Projekt findet in Kooperation mit der Universität Duhok, College of Spatial Planning, statt. Gegenstand der Kooperation sind die Herausforderungen, denen die IDP-Camps im Bezirk Duhok ausgesetzt sind.

Der Irak ist in den letzten Jahrzehnten stark von Gewalt und Konflikten betroffen. Heute gibt es im Irak etwa 1,2 Millionen Binnenvertriebene, die immer noch nicht in ihre Heimat zurückkehren können (Internally Displaced Monitoring Centre 2022). Viele von ihnen wurden bei der Invasion der Sinjar-Region, dem ehemals größten zusammenhängenden Siedlungsgebiet der religiösen Minderheit der Jesid*innen, durch den sogenannten Islamischen Staat im Irak und in Syrien (ISIS) im Jahr 2014 vertrieben, viele Bewohner*innen wurden brutal hingerichtet, sexuell missbraucht und versklavt (Kikoler 2015). Viele derjenigen, die gezwungen waren, die Sinjar-Region zu verlassen, mussten sich in Vertriebenenlagern in der Region Kurdistan Irak niederlassen.

Obwohl die Lager als vorübergehende Zufluchtsorte errichtet wurden, leben viele Binnenvertriebene weiterhin dort, ohne Gewissheit über eine mögliche Rückkehr. Infolgedessen haben sich die Lager von vorübergehenden Zufluchtsorten in dauerhafte Gemeinschaften verwandelt. Die Bewohner*innen werden mit vielen Herausforderungen konfrontiert, z. B. fehlenden wirtschaftlichen Möglichkeiten, fehlender sozialer Integration, mangelnder politischer Teilhabe und räumlicher Segregation gegenüber der Stadt Duhok und den benachbarten Orten.

Es stellt sich die Frage, wie mit den Lagern aus städtebaulicher und regionalplanerischer Sicht umgegangen werden kann und wie sie in die sie umgebenden städtischen Kontexte integriert werden können. Die Ausstellung dient dazu, den Besucher*innen einen tieferen Einblick über die aktuelle Lage vor Ort zu übermitteln.

Programm am 15.05.23

  • 15:00: Begrüßung durch die Projektmitglieder:innen
  • 15:05: Herr Dr. Kreische (Leitender Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek Dortmund)
  • 15:10: Herr Prof. Gruehn (Dekan Fakultät Raumplanung)
  • 15:15: Dr. Samir (Prodekan College of Spatial Planning, Universität
  • Duhok)
  • 15:20: Herr Dr. Lückenkötter & Herr Dr. rer. pol. Sinemillioglu
  • 15:30: Offenes Ende